Die Zusammenarbeit erstreckt sich von der gegenseitigen Unterstützung mit Personal über die Nutzung von technischen Geräten und Ausrüstungen bis hin zu regelmäßigen Treffen und Workshops zum gegenseitigen Austausch. Die Geschäftsführungen haben am 20. Februar 2021 eine Kooperationsvereinbarung zur langfristigen Zusammenarbeit geschlossen.
Die Sicherstellung der Versorgung mit Strom und Gas ist vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und von extremen Wetterlagen wie beispielsweise der vergangene Wintereinbruch eine Herausforderung für Energieunternehmen. Um bei technischen Störungen und Notfällen entsprechende Kräfte und Ressourcen zu bündeln, haben die vier Unternehmen mit ihren aneinander angrenzenden Netzgebieten eine Kooperationsvereinbarung zur langfristigen Zusammenarbeit geschlossen. Als Ergänzung zu bestehenden Sicherheitskonzepten der Unternehmen regelt diese den gegenseitigen Beistand in Ausnahmesituationen.
„Im Falle von Notfall –und Krisenereignissen ist es wichtig, unmittelbar und gezielt zu reagieren. Bei technischen Notfällen größeren Ausmaßes ist ein rundum die Uhr zur Verfügung stehendes Personal unabdingbar. Wir haben beschlossen, uns im Falle von Engpässen mit Personal über unsere Bereitschaftsdienste gegenseitig zu unterstützen, um eine schnelle Wiederherstellung der Energieversorgung zu erreichen, stellt Hans Ulrich Nager, Geschäftsführer der WerraEnergie GmbH fest.
Sandra Fröhlich, Geschäftsführerin der Energieversorgung Inselsberg GmbH (EVI), ergänzt: „Neben der Unterstützung mit personellen Ressourcen werden wir auch im technischen Bereich kooperieren. Die Unternehmen unterstützen sich im Bedarfsfall mit Material, Betriebsmitteln, Werkzeugen, Fahrzeugen und technischen Spezialgeräten. Das ist ein wichtiger Bestandteil unserer Vereinbarung.“
Weiterhin sollen über die Zusammenarbeit Kompetenzen weiterentwickelt werden. Michael Fischer, Geschäftsführer der Ohra Energie GmbH erklärt: „Wir hatten Mitte 2018 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, in der technische Führungskräfte unserer Häuser sich regelmäßig treffen, sich austauschen, Probleme diskutieren und gemeinsame Maßnahmen angehen. In diesen Treffen ist auch die Idee dieser Vereinbarung entstanden und wurde gemeinsam von den Kolleginnen und Kollegen auf Fachebene schrittweise vorbereitet. Gleich zu Beginn der COVID-19-Pandemie haben wir uns regelmäßig zu den notwendigen Maßnahmen zum Infektions- und Arbeitsschutz abgestimmt und hier die Erfahrung gemacht, wie wertvoll der Austausch ist und man immer wieder voneinander profitieren und lernen kann.“
Christiane Dörte Sperling, Geschäftsführerin der Eisenacher Versorgungs-Betriebe GmbH (evb) fügt hinzu: „Mit dem Vertrag haben wir nun schriftlich festgehalten, was bislang gute Praxis zwischen Nachbarn in der Kommunalwirtschaft war. Damit zeigen wir unseren Willen, uns weiter zu professionalisieren und noch mehr als bislang gemeinsam zu tun: Sei es die Durchführung von Weiterbildungen und Krisenstabsübungen oder die gemeinschaftliche Beschaffung und Nutzung von mobilen technischen Anlagen und Ausrüstungen für unsere Krisenräume.“
Einigkeit besteht bei den Partnern, dass die Entscheidungshoheit über die eigenen Energienetze beim jeweiligen Unternehmen bleibt.